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RecyclingDesignPreis 2013

Text und Bild mit freundlicher Genehmigung des Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

Cremetiegel im Rennen um RecyclingDesignPreis 2013

Der im Auftrag des UFZ entworfene Cremetiegel für eine Tagespflegecreme mit Extrakt aus der Wasserpflanze Elodea nuttallii wurde unter die ersten 28 von 600 eingereichten
Exponaten für den RecyclingDesignPreis 2013 ausgewählt und ist die nächsten 18 Monate auf Ausstellungen u.a. in Berlin, Hamburg, Düsseldorf und Wien unterwegs.

Für ihre Idee, aus dem Rohstoff der Wasserpflanze Elodea nuttallii Kosmetik herzustellen, sind Dr. Andreas Zehnsdorf und Yvonne Köster vom Umwelt- und Biotechnologischen Zentrum des UFZ schon einmal ausgezeichnet worden. Gemeinsam mit der Chemikerin Dr. Friederike Fellmer von der Beti Lue Salbenmanufaktur in Leipzig entwickelten sie die Rezeptur der Tagescreme, welche 2013 auf den Markt kommen soll. Aber sie haben sich nicht nur Gedanken über den Inhalt, sondern auch die Verpackung ihrer Elodea-Creme gemacht und sind damit nun im Rennen um den RecyclingDesignPreis 2013, welcher am 8. September im Marta Museum Herford verliehen wird. „Die Elodea-Biomasse wird sowohl für die Creme als auch für den sie aufnehmenden Behälter genutzt – so verschmelzen Produkt und Gefäß zu einer Einheit.“, erklärt Dr. Andreas Zehnsdorf die Besonderheit. Für den Deckel des Cremetiegels wurde die Biomasse der Wasserpflanze aus dem Tagebaurestsee Goitzsche bei Bitterfeld gewonnen. Vor der Verwendung wurde sie gefriergetrocknet und gemahlen, um die natürliche grüne Farbe zu erhalten. Damit die Creme keine ungewünschten Reaktionen mit dem Behälter oder Deckel eingeht, bestehen das Aufnahmegefäß und ein Trenndeckel aus Recyclingglas, das aus alten Flaschen gewonnen werden kann. Entworfen hat den Tiegel Denis Rockmann, der an der Hochschule Magdeburg-Stendal Design studiert und für vier Wochen am UFZ war. Das Muster des Cremetiegels, welcher nun auf Reisen geht, stammt von dem Glasbläser Axel Rohmer, der auch die Idee hatte, den Deckel aus Elodea-Biomasse und Wasserglas herzustellen. Der Herstellungsprozess ist dabei nicht nur umweltfreundlich, er eignet sich auch dazu, Menschen mit Behinderungen daran teilhaben zu lassen. Denn das Anmischen und Formen der Rohform ähneln Tätigkeiten des Töpferns, das abschließende Schleifen des Deckels der Holzbearbeitung. Mit diesem rundum stimmigen Konzept hat das Projektteam gute Chancen, bei der Preisverleihung am 8. September ganz vorne mit dabei zu sein. Wir drücken die Daumen!

Bettina Hennebach